Technik: Tiefdruck
Im Gegensatz zum Hochdruck, der wie ein Stempel funktioniert, befinden sich beim Tiefdruck die zu druckenden Bereiche in kleinen Vertiefungen. Sie sind mit Farbe gefüllt und werden gegen das zu bedruckende Papier gepresst. Das Prinzip geht auf den Kupferstich zurück, der erstmals um 1430 nachgewiesen ist. Der fotografische Tiefdruck (Heliogravüre) wurde um 1878 als Edeldruckverfahren entwickelt. Das Prinzip der fotochemischen Ätzung wurde für die Verwendung in Schnellpressen von Kupferplatten auf Druckformzylinder übertragen. Der Tiefdruck, der die Wiedergabe fein abgestufter Grauwerte erlaubt, befeuerte ab 1910 den Aufstieg der gedruckten Fotografie in illustrierten Zeitschriften.
Im Zusammenhang mit Plakatwerbung wurde das Verfahren in der Schweiz zuerst für Tourismusplakate verwendet, die mit Beginn der 1920er Jahre verstärkt die Fotografie zur Darstellung landschaftlicher Schönheit nutzten.
Als Rotationsdruck ermöglicht der Tiefdruck hohe Druckgeschwindigkeiten. Die Herstellung des geätzten Kupferzylinders ist allerdings aufwändig und entsprechend teuer, weshalb das Verfahren sich nur bei hohen Auflagen rechnete. Zwischen 1950 und 1960 wurde der Tiefdruck bei Plakaten durch den mittlerweile perfektionierten Offsetdruck abgelöst.